Törten nach 1933 – Weiterentwicklung der Bauhaus-Planung

Führung und Rundgang mit Bernd Eichhorn und Besuch des Informationszentrums

Führung „Törten nach 1933“

Zeit: Sonntag 11 Uhr
Ort: Bauhaussiedlung Törten; Treffpunkt Konsumgebäude
Veranstalter: Stiftung Bauhaus
Referent/ Akteur: Herr Eichhorn
Kontakt: Frau Irrgang, Tel.: +49-340-6508-333, irrgang-at-bauhaus-dessau.de

Der Mangel an preiswertem Wohnraum, der durch die Stagnation der Bautätigkeit während des Ersten Weltkriegs noch forciert wurde, führte seit Beginn der Weimarer Republik zu verstärkten öffentlichen Anstrengungen im bis dahin weitgehend privaten Wohnungsbau. Unter der Prämisse Licht, Luft und Sonne sollten von 1926 bis 1931 Wohnungen entstehen, die für eine große Bevölkerungsschicht erschwinglich waren.
Anders als vergleichbare Projekte des Neuen Bauens war die Siedlung Dessau-Törten von Beginn an einem enormen Veränderungsdruck ausgesetzt. Die einfache Ausstattung der Häuser, die als Teil einer Reichsheimstättensiedlung von Anfang an Eigentum ihrer Bewohner waren, reichte diesen häufig nicht aus. Und schon in den 1930er Jahren mussten die ersten Stahlfenster hölzernen Versionen in anderen Formaten weichen, wurden Straßenfassaden mit Vormauerschalen verstärkt, entstanden zahlreiche Anbauten, um den Wohnraum zu erweitern.
Auch die zur Selbstversorgung vorgesehenen Gärten werden inzwischen fast ausschließlich als Zier- oder Erholungsgärten genutzt. Insbesondere an der Gartenseite der Häuser entstanden vielfach Um- und Anbauten. Und die vielen im Lauf der Zeit entstandenen Garagen haben das Gesicht der Siedlung weiter verändert. Die bereits kurz nach der Fertigstellung einsetzende Umbautätigkeit spiegelt indes nicht nur Unzulänglichkeiten der ursprünglichen Architektur wider – sie ist zugleich ein Ausweis ihrer beeindruckenden Flexibilität.