Ernst Neufert (1900–1986)

Leben und Werk des Architekten

Ernst Neufert – Leben und Werk

Als Architekt, Hochschullehrer und international renommierter Autor wirkte Ernst Neufert in drei Epochen deutscher Geschichte. Im Jahr 1900 geboren, studierte er ab 1919 bei Walter Gropius am Bauhaus in Weimar, war 1922 bereits Mitarbeiter in dessen Privatbüro und ab 1925 als Bauleiter am Neubau des Bauhauses sowie der Meisterbauten in Dessau beteiligt.
Seit 1926 Professor an der unter Otto Bartning neu gegründeten Bauhochschule in Weimar, widmete sich Neufert nach seiner Entlassung durch die nationalsozialistische Regierung Frick ab 1930 als freier Architekt intensiv der Vorbereitung einer grundlegenden „Bauentwurfslehre“, die 1936 in Erstauflage erschien.
1938 wurde er von Albert Speer zum Beauftragten für Normungsfragen ernannt und nach Hitlers Erlass zur Vorbereitung des Wohnungsbaus nach dem Kriege mit der Untersuchung von Wohnungstypen und Luftschutz im Städtebau beauftragt. Daneben war er vorwiegend als Industriearchitekt tätig.
Seit 1946 ordentlicher Professor an der TH Darmstadt, wurde Neufert vor allem als Lehrer und Systematiker des Bauwesens bekannt. Seine als Standardwerk in viele Sprachen übersetzte „Bauentwurfslehre“ trug maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der Prinzipien funktionalistischer Architektur bei. Sein Œuvre als Architekt offenbart eine erstaunliche Vielfalt von Entwürfen im Spannungsfeld zwischen rationalem Funktionalismus und sensibler Gestaltung im Detail. Als Industriearchitekt setzte er markante Zeichen des Wiederaufbaus im Westen Deutschlands.
Der Rückblick auf einige Stationen im Lebensweg von Ernst Neufert führt auf eine ebenso spannende wie lehrreiche Zeitreise durch die deutsche Geschichte, in der neben den tiefen Brüchen im Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse auch bemerkenswerte Kontinuitäten festzustellen sind.

Programm

  • 14 Uhr: Grußworte
    – Prof. Johannes Kister, Hochschule Anhalt
    – Prof. Dr. Manfred Efinger, Kanzler TU Darmstadt
    – Nicole Delmes, Vorstand Neufert-Stiftung
    – Prof. Philipp Oswalt, Stiftung Bauhaus Dessau / Triennale der Moderne
  • 14.30 Uhr: Vorträge
    -Gernot Weckherlin, Architekt und Autor Berlin:
    „Notizbuchtheorien, Katalogprobleme und der Kampf gegen die ‚betäubende Fülle’“
    – Prof. Johannes Kister, Hochschule Anhalt: „40. Auflage BEL“
    – Patricia Merkel, Universität Siegen: „Die Bauten Ernst Neuferts“
    – Udo Gleim, TU Darmstadt: „Das Großversandhaus Quelle in Nürnberg“
  • 17.00 Uhr: Einführung und Eröffnung der Ausstellung
    – Prof. Dr. Werner Durth, TU Darmstadt

    „Stationen im Leben und Werk des Architekten“
  • 20 Uhr: A Cappella Festival „Vocal Rausch“, Eröffnungskonzert im Alten Theater; Veranstalter: Herr Volta; Ort: Altes Theater, Am Alten Theater 13 06844 Dessau (Ticket 18€, Der Festivalpass für alle Veranstaltungen ist auf www.anhalt-ticket.de verfügbar. Einlass: 19:30 Uhr, Start: 20:00 Uhr)
  • 21.30 Uhr: zdf@bauhaus feiert Jubiläum: Das 55. Konzert ist für die Stadt Dessau-Roßlau Anlass genug, den Künstlern, Programmverantwortlichen und Technikern, allen Beteiligten vor und hinter der Kamera danke zu sagen mit einer After Show Party ab 21.30 Uhr im Werkstattflügel des Bauhausgebäudes.
  • Ausstellung: Ludwig Grote, Orangerie Georgengarten, 06846 Dessau
    „Triennale-Menü“ (3-Gang-Menü); Ort: Heilmann´s Restaurant, Johannisstr. 14, 06844 Dessau, Tel.: 0340-26163330
    (Kosten 20€ pro Person, exkl. Getränke, Öffnungszeiten: Samstag bis Donnerstag 09.00 – 22.00 Uhr)

Veranstaltungsdauer
Ausstellungsdauer: Fr, 11. Oktober 2013 – Fr, 15. November 2013
Vernissage: Do, 10. Oktober 2013; Vortragsprogramm ab 14:00 Uhr;
Einführung und Eröffnung der Ausstellung: 17:00 Uhr

Veranstaltungsort
Hochschule Anhalt, Campus Dessau
Gebäude 04, Bill-Haus, Seminarplatz 2a, 06846 Dessau, Foyer

Öffnungszeiten und Eintritt
Mo bis Fr: 08:00 – 20:00 Uhr, Sa und So 10:00 – 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter
Eine Ausstellung der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur, in Kooperation mit der Hochschule Anhalt, Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation sowie der Stiftung Bauhaus Dessau. Ein Beitrag zur Triennale der Moderne 2013.

Pressekontakt
Technische Universität Darmstadt
Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur
Dipl.-Ing. Udo Gleim (Kurator), gleim-at-gta.tu-darmstadt.de
El-Lissitzky-Straße 1, 64287 Darmstadt
Tel: +49 6151 16-2967, Fax: +49 6151 16-6520
www.gta.architektur.tu-darmstadt.de