Triennale der Baukultur

Das Motto 2022 lautet „Wohnen. Arbeiten. Leben.“

Das städteübergreifende Motto öffnet zahlreiche Bezüge in die Gegenwart, die in unterschiedlichen lokalen Schwerpunkten münden. Nach dem Berliner Auftakt-Wochenende vom 30.9–3.10. unter dem Leitbild Erbe und Vielfalt wandert der Fokus des Programms am 7.–9.10. zunächst nach Dessau mit Fokus auf Wasserkultur und Hygiene und anschließend am 14.–16.10.2022 nach Weimar mit einem Schwerpunkt auf Geschichte und Gegenwart. Das Berliner Programm läuft bis Dezember 2022.

Key-Visual mit Übersicht einzelner Spielorte und den Daten der drei Städte © Grafik: Ben Buschfeld

Triennale der Moderne 2022

Grundlegendes zu Format und Motto

Das städteübergreifende Motto 2022
Das Motto im Veranstaltungsjahr 2022 lautet „Wohnen.Arbeiten.Leben.“ Diese Trias drei sich durchdringender Sphären hebt auf Aspekte der Moderne ab, die uns bis heute beschäftigen. Die Ideale der Moderne waren eng verknüpft mit der im Zuge der Industrialisierung einsetzenden Entwicklung moderner Gesellschaften und ihren urbanen Zentren. Hierzu gehören neben Architektur, Städtebau, Kunst und Design auch die Hoffnung der Menschen auf weitreichende Reformen sowie eine bessere Zukunft durch mehr soziale Gerechtigkeit, Emanzipation, Partizipation und Demokratisierung. 

Themen-Schwerpunkt in Berlin:
Modernism in Ukraine

Der am zweiten Tag des Auftakt-Veranstaltung und in späteren Ausstellungen behandelte Themen-Schwerpunkt „Modernism in Ukraine“ richtet den Blick auf die Wurzeln und das Erbe der Moderne in der Ukraine. Hierbei geht es um eine trans-europäische Betrachtung der historischen Bezüge und Protagonist*innen sowie natürlich auch um die Frage nach dem aktuellen Zustand im Angesicht des Angriffskriegs auf die Ukraine und den Chancen und Herausforderungen für eine zukünftige europäische Zusammenarbeit. Mehr Informationen und Programm: Modernism in Ukraine

Idee, Konzept und Geschichte des Festivals
Die Triennale der Moderne (Triennial of Modernism) ist ein breitenwirksames und überregionales baukulturelles Festival. Es entstand 2013 aus einer Kooperation der Städte Berlin, Dessau und Weimar. Alle drei Städte verfügen über UNESCO-Welterbestätten der Moderne der 1920er Jahre, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Im Dreijahres-Rhythmus wird das kulturell, architektonisch und ideengeschichtlich bahnbrechende und bis heute nachwirkende Erbe der Epoche durch vielfältige Programmangebote in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.  Das genaue Programm finden Sie unter den Navigationspunkte oben auf der Seite bei den jeweiligen Städten Berlin, Dessau und Weimar

Vielfalt der Formate und Akteur*innen
Auch das Spektrum angebotener Formate ist weit gefasst: Zum Programm zählen etwa Touren und Besichtigungen, Audio- und Videowalks, Ausstellungen, Installationen, Performances, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, fachliche Symposien, interaktive Formate, Filme und Videos, Live-Stream-Events oder digitale Medien-Projekte. Eine Besonderheit des Festival-Programms entsteht durch das Zusammenwirken international bekannter Kultur-Institutionen sowie einer Beteiligung vieler engagierter, oft zivilgesellschaftlich organisierten Initiativen.

Vielfalt der Themen und Bezüge
Die Baukultur und Ideale der Moderne waren eng verbunden mit der Entwicklung moderner Gesellschaften und ihren urbanen Zentren sowie auch der Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft. Mit der gestalterischen und funktionalen Erneuerung waren die Ziele von Demokratie, sozialer Teilhabe, Emanzipation und Partizipation verknüpft.
Mit dem Motto „Wohnen.Arbeiten.Leben“ widmet sich die vierte Edition der Triennale 2022 den Antworten, welche die Moderne nicht nur zu gestalterisch-städtebaulichen, sondern auch zu gesellschaftlichen und drängenden hygienischen Fragen fand. Herausforderungen, die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, den Wohnungsmangel und den Klimawandel bis heute aktuell sind, aber teilweise auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Ambivalenzen der Moderne einladen.

Vielfalt des baukulturellen Erbes
Wie nur wenig andere Regionen verkörpert das Dreieck zwischen Weimar, Dessau und Berlin den historisch weiten Weg und das enorme Spannungsfeld zu Beginn der Moderne, wieder anknüpfen konnte. Die Region steht damit exemplarisch als Anschauungsobjekt und Katalysator einer europäischen Idee der Moderne, die sich in vielen Ballungsräumen Europas vergleichbar und zum Teil parallel vollzogen hat. Hiervon zeugt nicht zuletzt auch der Umzug des 1919 in Weimar gegründeten Bauhauses von Weimar nach Dessau im Jahre 1925 und dessen ab 1932 erfolgte Abwicklung in Berlin. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam das „Neue Bauen“ in allen drei Städten alsbald zu seinem Ende. Viele Protagonisten gingen ins Exil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige Ideen der Moderne wieder aufgegriffen, aber in beiden Teilen Deutschlands zum Teil unterschiedlich ins Werk gesetzt. Entsprechend facettenreich ist auch das architektonische und städtebauliche Erbe der drei Triennale-Kernstädte aus den 1950-80er Jahren.

Vielfalt der Perspektiven
Die sich in einer Vielzahl der Ansätze, Ausprägungen und Ambivalenzen ausdrückende Pluralität der Moderne wird durch ein ebenso breites Spektrum an Zugängen, Interpretationen, Formaten und aktuellen Akteur*innen gespiegelt. Genau diese Vielfalt bildet auch ein wertvolles Gut für die heutige Vermittlung, denn sie eignet sich gleichsam als Klammer, um über aktuell hoch relevante Fragen der Diversität, der Stadtentwicklung sowie der sozialen und politischen Teilhabe der Zivilgesellschaft zu reflektieren.


Save-the-dates

  • 30. September bis 03. Oktober: Auftakt-Wochenende in Berlin
  • 07. bis 09. Oktober: Programm-Highlights in Dessau
  • 14. bis 16. Oktober: Programm-Highlights in Weimar

Zu den bei der Triennale der Moderne
behandelten Bauten und Themen zählen etwa:

  • Das UNESCO-Welterbe „Das Bauhaus und seine Stätten“, das sich auf die Städte
    Weimar, Dessau und Bernau verteilt und eine Fülle prominenter Bauten umfasst
  • Das UNESCO-Welterbe „Siedlungen der Berliner Moderne“, sechs Berliner Siedlungen
    die überzeugende Antworten auf die damals grassierende Wohnungsnot lieferten
  • Werks-, Verkehrs- und Infrastruktur-Bauten aus der Epoche der Industrialisierung
  • Bauten und Zeugnisse der Reformbewegungen der frühen Moderne,
    wie etwa die Gartenstadt-, die Volkspark-, die Werkbund- und die Bauhaus-Bewegung
  • Unbekannte Perlen der Moderne in allen drei Kernstädten
  • Bedeutende Stadtplätze, Ensembles und Gartendenkmäler der Moderne
  • Ikonische Kultur-, Verwaltungs- Gemeinschafts- und Gewerbebauten des 20. Jahrhunderts
  • Bauten der NS-Zeit und Gedenkstätten, die an Verbrechen des Dritten Reichs gemahnen
  • Parallele und zum Teil direkt konkurrierende Projekte des Städtebaus in Ost und West
  • Prägende Wohnungsbauprojekte der Nachkriegszeit und der 1960-70er Jahre
  • Baukulturelle Wechselwirkungen zwischen der Nachkriegsmoderne in Ost und West
  • Labore der Stadtentwicklung und Partizipation, die das bauliche und kulturelle Erbe der Moderne
    innovativ und respektvoll wiederverwenden, umnutzen oder temporär begleiten

Kontakt

Dessau
Programmkoordination und Kommunikation
Stiftung Bauhaus Dessau, Christin Irrgang

Weimar
Programmkoordination und Kommunikation
Weimar GmbH, Mark Schmidt

Berlin (Lead / Gesamt-Koordination 2022):
• Landesdenkmalamt Berlin, Dr. Christoph Rauhut
(Inhaltliche Begleitung / Lead) – in Kooperation mit
• zukunftsgeraeusche GbR, Robert Huber
(Berliner Co-Kuration / Anträge und Mittelverwaltung)
• buschfeld.com – graphic and interface design, Ben Buschfeld
(Berliner Co-Kuration / Kommunikation)

Allgemeine Anfragen:
info [at] triennale-der-moderne.org

Presse und Kommunikation:
tdm [at] buschfeld.com


Weitere Vernetzung

Vielfalt der Stätten, Städte und Länder
Zukünftig soll die Triangel der Moderne auch zur Keimzelle eines deutschland- und europaweiten Netzwerks der Moderne werden. Nähere Informationen finden Sie hier:



BERLIN-Wochenende: 30.9.–3.10.2022
DESSAU-Wochenende: 6.-9.10.2022
WEIMAR-Wochenende: 14.-16.10.2022