Neues Frankfurt

Vorgeschlagen als UNESCO-Welterbe

Die Triennale der Moderne will mittelfristig ein Netzwerk der deutschen Welterbestätten der Moderne etablieren — Ab 2022 als assoziierte Partner*in neu dabei ist Frankfurt am Main mit seinem laufenden Vorschlag an die UNESCO: In den 1920er Jahren wurde hier ein beispielloses Stadtgestaltungsprogramm umgesetzt, das als Neues Frankfurt in die Geschichte einging. Unter dem damaligen Oberbürgermeister Ludwig Landmann und dem Stadtbaurat Ernst May nahm die Moderne am Main Gestalt an.

Frankfurt; Luftbild der Römerstadt
Römerstadt in Frankfurt am Main, Foto: Philip Meuser

Architektur und Angebote

Das Ende des Ersten Weltkrieges leitete in Deutschland einen Neubeginn im gesellschaftlichen und politischen Leben ein, aber auch in der Kultur, der Architektur und im Städtebau. Die Großstädte erfuhren eine gewaltige Modernisierung. In Frankfurt ging damit eine umfassende Großstadtplanung einher: das Neue Frankfurt. Das Projekt umfasste neben Eingemeindungen und einem massiven Wohnungsbauprogramm die Neugründung der Messe, der Aufbau einer Kunstschule, die Inbetriebnahme des Flughafens sowie die Initiative für die Autobahn „HaFraBa“ zwischen Hamburg, Frankfurt und Basel. Ermöglicht wurde dieses Programm vor allem durch Ludwig Landmann und war politisch gestützt durch die DDP, die SPD und die Zentrumspartei. 

Das Wohnungsbauprogramm realisierten Ernst May und sein Team. Zwischen 1925 und 1930 errichteten sie mehr als 10.000 Wohnungen in acht Siedlungen. Ziel war die Errichtung von günstigem Wohnraum. Der städtebauliche Gesamtplan sah nicht wie bislang konzentrische Stadterweiterungen vor, sondern setze auf das Konzept „Stadterweiterung mittels Trabanten“. Um ganz Frankfurt entstanden neue Siedlungen. Besonders ausgeprägt ist das Trabantensystem entlang des Niddatals im Nordosten der Stadt. Hier wurden als Gartenstädte die Siedlungen Römerstadt und Höhenblick angelegt, welche die Stadt Frankfurt nun für das UNESCO-Weltkulturerbe vorschlägt.

In der Römerstadt können ein in den Zustand von 1927 rückgebautes Reihenhaus mit Frankfurter Küche und Hausgarten sowie ein rekonstruierter Schrebergarten besucht werden.

Weitere Infos und Programmangebote:

Ansprechpartner*innen

Andrea Jürges,
Deutsches Architekturmuseum
Tel : +49 (0)69 21230837

Philipp Sturm,
ernst-may-gesellschaft e.V.
Tel : +49 69 15343883

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